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Martina Pacar
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14. Juni 2021 | HFW Luzern

«Mein Herz schlägt für Lateinamerika»

Alessandra Rüfenacht ist 27. Vor drei Jahren hat die Reisefachfrau ihr Studium an der HFT abgeschlossen. Im August nimmt sie nun das Zusatzstudium zur Diplomierten Betriebswirtschafterin in Angriff.

«Mein Herz schlägt für Lateinamerika. 2015, mit 21, bin ich ein halbes Jahr lang allein mit dem Rucksack durch Mittel- und Südamerika gereist. Ich liebe Kuba. Das trifft sich gut, denn hier hat Latin America Tours, die Firma, für die ich arbeite, eine lokale Agentur namens Carribean Tours. Aber auch Costa Rica und Peru gehören zu meinen Lieblings Destinationen. Besonders der Norden Perus hat es mir angetan, er ist touristisch noch nicht so erschlossen. Ich kenne weite Teile von Lateinamerika; nach Honduras und nach El Salvador möchte ich unbedingt auch noch reisen, dort war ich noch nicht.

Seit 2017 arbeite ich bei Latin America Tours, zuerst Teilzeit, jetzt Vollzeit. Rund ein Drittel meines Pensums investiere ich in Buchhaltung, Administration und HR, den grossen Rest in Marketing wie Newsletter, Social Media, Ferienmessen organisieren, in Produktion der Destinationen und Verkauf an Direktkunden. Wir verkaufen unsere Reisen aber nicht nur direkt, sondern sind auch als Tour Operator für Reisebüros tätig. Unser Spezialgebiet sind Individualreisen, vor allem auf Mietwagen- und Privat-Rundreisen.

Die HFT habe ich 2018 abgeschlossen. Ich weiss zwar nicht mehr, wie alle Fächer geheissen haben, aber ich weiss noch genau, dass mir das Erarbeiten des Businessplans sehr viel gebracht hat. Ich habe ihn über und natürlich auch für Latin America Tours geschrieben. Strategisches Management hat mir auch sehr gefallen. Auch, was vernetztes Denken betrifft, habe ich durch das Studium dazugelernt. Die Intensiv-Seminare haben mir sehr gefallen, und ich habe auch den Austausch mit den anderen Studierenden sehr geschätzt, das hat mir viel gebracht.

Nachdem ich nun drei Jahre lang gearbeitet habe, habe ich Lust auf eine Weiterbildung. Ich habe mich für das Zusatzstudium entschieden, weil ich noch einmal etwas für mich machen wollte, was mich weiterbringt. Ich war zuerst unschlüssig, ob es eher in den Bereich von Marketing gehen soll, fand dann aber, dass ich mit einem weiteren HF-Titel, dem der Betriebswirtschafterin, sicher sehr gut aufgestellt sein werde. Ich finde, es ist ein Geschenk, dass ich das innerhalb eines halben Jahres abschliessen kann.

Für mich ist dieses Zusatzstudium auch im Hinblick auf die Zukunft sehr sinnvoll: Latin America Tours ist ein Familienbetrieb, der meinem Vater gehört. Im Hinblick darauf, dass ich in Zukunft Aufgaben in der Geschäftsführung übernehmen werde, ist es ganz sicher ein Vorteil, wenn ich mir so viel Wissen wie möglich in Führungspraxis und Finanzen aneigne.

Wegen der Kurzarbeit kann ich mein Pensum behalten und ab August am Freitagnachmittag und am Samstag studieren. Ich bin sicher, dass ich viele der Inhalte auch gleich bei uns in der Firma werde umsetzen können. Ich weiss aus Erfahrung, dass die Inhalte an der HFT direkt geschäftsbezogen und deshalb für mich auch wirklich sinnvoll sind.

Alessandra Rüfenacht
Alessandra Rüfenacht

Mein Verhältnis zu BWL ist durchaus positiv. Ich hatte zwar während meiner Reisebüro-Lehre und auch während des Studiums meine liebe Mühe mit der Theorie. Inzwischen habe ich aber die Relevanz des Themas im Berufsalltag kennen gelernt und habe deshalb auch wirklich Lust darauf, mein Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Aber ja, klar, wir Reisefachleute sind eher kreative, leidenschaftliche Personen. Wir verkaufen schliesslich etwas Wunderschönes: Ferien, Reisen sind der Moment, auf den sich die Kundinnen und Kunden das ganze Jahr über freuen.

In diesem Zusammenhang haben wir sehr viel mit Zahlen zu tun, denn gerade der Preis einer Reise ist für viele Leute ein sehr grosses Thema. Wir vergleichen und kalkulieren viel, weil wir einen immensen Margendruck haben und schauen müssen, dass wir unsere Umsätze erreichen. Auch will ich besser Bescheid wissen, wenn es um die Finanzen der Firma im Allgemeinen geht, um Steuerfragen zum Beispiel.

Am meisten freue ich auf die Führungssimulationen. Ich liebe es, herausgefordert zu werden, mein Wissen unter Beweis stellen zu können. Und dann freue ich mich natürlich auch auf den Austausch mit Studierenden und Dozierenden, auch neue Kontakte, auch Networking.

Um die Zukunft der Reisebranche mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Die Menschen sind immer gereist und werden immer reisen. Ich denke, die Entwicklung wird dahin gehen, dass man länger reist, nachhaltiger, bewusster – nicht rasch mal schnell für eine Woche an einen Strand in der Dominikanischen Republik, all inclusive. Mir ist es ein Anliegen, dass man in den Ferien nicht nur konsumiert und profitiert, sondern sich Zeit nimmt für ein Land, es entdeckt und kennen lernt. Unsere Branche wird sich ändern. Aber das Wissen der Reiseprofis wird es weiterhin brauchen. In Zukunft eher noch mehr.

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